News und Termine

01.08.2022

KULTURELLE VIELFALT | Aktuelle Informationen der nationalen Kontaktstelle zum UNESCO-Übereinkommen über den Schutz und die Förderung der Vielfalt kultureller Ausdrucksformen

Bonn, August 2022

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Mitglieder der Bundesweiten Koalition Kulturelle Vielfalt,

Seit 2007 begleitet die „Bundesweite Koalition Kulturelle Vielfalt“ die Deutsche UNESCO-Kommission dabei, die Umsetzung und das Monitoring des UNESCO-Übereinkommens über den Schutz und die Förderung der Vielfalt kultureller Ausdrucksformen voranzubringen. Das Übereinkommen ist die zentrale, völkerrechtlich verbindliche Grundlage für das Recht aller Staaten auf eigenständige Kulturpolitik. Es ist seit 2007 in Kraft. 151 Staaten haben das Übereinkommen ratifiziert, d.h. es ist dort nationales Recht – so auch in Deutschland – ebenso hat die Europäische Union das Übereinkommen 2006 ratifiziert. Die Deutsche UNESCO-Kommission ist die von der Bundesregierung und den Ländern beauftragte nationale Kontaktstelle für das Übereinkommen.

Diese Information erreicht Sie als direkte/r oder indirekte Beteiligte/r an der Arbeit der Bundesweiten Koalition Kulturelle Vielfalt. Wir möchten Sie einladen, mit uns wieder regelmäßiger an der Umsetzung der Konvention in Deutschland zusammen zu arbeiten!

Wir informieren Sie im Nachfolgenden über die anstehende UNESCO-Weltkonferenz Kulturpolitik MONDIACULT 2022. Zu dieser Weltkonferenz wollen wir uns im Rahmen einer Fachveranstaltung mit Ihnen austauschen. Ebenso wollen wir mit Ihnen neu ins Gespräch kommen über aktuelle Themen, Veranstaltungen und Entwicklungen mit Bezug auf das Übereinkommen.

Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre! Falls Sie weitere Details zu einzelnen Punkten interessieren und/oder sich einbringen wollen, schreiben Sie uns! Und: Bitte teilen Sie diese E-Mail gerne mit Ihren Netzwerken.
 
Mit besten Grüßen 

Marion Aberle, Friederike Kamm, Kristina Engels, Zsuzsanna Aszodi
 
Kontaktstelle 2005er UNESCO-Konvention „Vielfalt kultureller Ausdrucksformen“ 
Fachbereich Kultur und Kommunikation, Deutsche UNESCO-Kommission

 

UNESCO-Weltkonferenz für Kulturpolitik und nachhaltige Entwicklung - MONDIACULT 2022

Vom 28. bis 30. September 2022 werden sich weit über hundert Staats- und Regierungschefs und zuständige Minister/innen der 193 Mitgliedstaaten der UNESCO auf Einladung der Regierung Mexikos in Mexiko-Stadt zur Weltkulturkonferenz MONDIACULT versammeln. Im Zentrum steht der gemeinsame Austausch über kulturpolitische Maßnahmen zur Bewältigung globaler Herausforderungen und die Formulierung künftiger Prioritäten für einen nachhaltigen und widerstandsfähigen Kultursektor. Auf der Konferenz soll eine Erklärung verabschiedet werden, die alle Kulturkonventionen von Welterbe, immateriellem Kulturerbe, Kulturgutschutz bis zur kulturellen Vielfalt betrifft. Leitlinien sind die Agenda 2030 und das Kernmandat der UNESCO, die Förderung von Frieden und Sicherheit.

Vierzig Jahre nach der ersten Mondiacult-Weltkonferenz zu Kulturpolitik steht zu erwarten, dass die MONDIACULT 2022 eine Vision und eine inklusive politische Agenda für die Zukunft der Kulturpolitik formuliert, basierend auf der Achtung der Menschenrechte, der Wahrung von Kultur als öffentliches Gut und dem verstärkten Engagement der internationalen Gemeinschaft für die Kultur. Im Fokus stehen vier Themenblöcke: Erneuerung und Stärkung der Kulturpolitik, Kultur für nachhaltige Entwicklung, Erbe und kulturelle Diversität in der Krise sowie die Zukunft der Kultur- und Kreativwirtschaft.

Die Deutsche UNESCO-Kommission bietet Ende August/Anfang September ein digitales Briefing zur Weltkulturkonferenz Mondiacult für die deutsche Fachöffentlichkeit an. Eine Einladung und weitere Details senden wir Ihnen über diesen Verteiler in Kürze zu.

Link zur UNESCO-Webseite der Konferenz und zur aktuellen Ausgabe des UNESCO Courier „Culture: Global public good“ (Jul-Sep 2022).

“Fair Culture” – Side Event der Deutschen UNESCO-Kommission bei der MONDIACULT 2022

Die Deutsche UNESCO-Kommission organisiert am 27. September 2022 im offiziellen Rahmenprogramm von MONDIACULT die Veranstaltung “Fair Culture – A Key to Sustainable Development”. Kooperationspartner vor Ort und Veranstaltungsort ist das Goethe-Institut Mexico. Weitere Partner sind der UNESCO-Lehrstuhl der Universität Laval in Kanada, die Internationale Föderation der Koalitionen für Kulturelle Vielfalt (IFCCD) sowie die UNESCO-Kommissionen von Frankreich, Kenia, Kolumbien und Süd-Korea.

Die Deutsche UNESCO-Kommission will mit Fachleuten und Entscheidungsträgern aus allen Weltregionen den Ansatz "Fair Culture" weiter schärfen und Handlungsempfehlungen für politische Entscheidungsträger erarbeiten. Ausgangspunkt bilden die Empfehlungen der BMZ finanzierten Studie „Fair Culture. Ein Beitrag zu nachhaltiger Entwicklung“ (2021), verfasst von Prof. Véronique Guèvremont, UNESCO-Lehrstuhl an der Universität Laval, Kanada. Link zur Studie.

Auch zu dieser Veranstaltung erhalten Sie in Kürze eine gesonderte Einladung mit weiteren Details. Bitte merken Sie sich den Termin des hybriden Side-Event am 27. September 2022 um 17 Uhr (CEST) schon vor! Link zur Meldung.

Ukraine: Resolution „Multilaterale kulturelle Zusammenarbeit für das 21. Jahrhundert“
 
Die Deutsche UNESCO-Kommission hat auf ihrer 82. Mitgliederversammlung am 24. Juni 2022 die Resolution „Multilaterale kulturelle Zusammenarbeit für das 21. Jahrhundert“ verabschiedet. Darin fordert sie die UNESCO angesichts des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine auf, sich der Instrumentalisierung von Kultur, Erbe und Geschichte für nationalistische Zwecke entgegenzustellen. Link zur Pressemitteilung.

Die Deutsche UNESCO-Kommission hat noch am Tag des Überfalls auf die Ukraine ein Statement veröffentlicht, das den russischen Angriffskrieg verurteilt und der Ukraine Solidarität versichert; mehr als 40 Nationalkommissionen haben sich der Erklärung angeschlossen. Link zur Pressemitteilung.

Als nationale Kontaktstelle ermittelt die Deutsche UNESCO-Kommission im Rahmen eines Sondierungsprojektes, wie bisherige Angebote für geflüchtete ukrainische Kultur- und Kunstmachende in Deutschland angenommen werden, ob Angebot und Nachfrage zusammenpassen und welche Faktoren zum Gelingen der Angebote beitragen. Ende Mai fand hierzu ein informeller Austausch aller EU-Kontaktstellen mit der ukrainischen Nationalkommission und Kulturmachenden aus der Ukraine und der UNESCO statt. Zudem werden qualitative Interviews mit Anbietern (Kulturinstitutionen, Vereine, etc.) von Nothilfe-Programmen und Projekten geführt sowie mit geflüchteten ukrainischen Kulturmachenden. Die Erkenntnisse sollen einen ersten Überblick liefern, wie die spezifischen Bedürfnisse und Potentiale der Geflüchteten adressiert werden, insbesondere im Hinblick auf langfristig tragfähige und modellhafte Strukturen.
Sollten Sie uns Projekte oder Kontakte empfehlen wollen, schreiben Sie uns gerne eine E-Mail an 2005konvention@unesco.de.
 
UNESCO unterstützt ukrainische Künstlerinnen im Exil

Seit Kriegsbeginn hat die UNESCO verschiedene Maßnahmen zum Schutz von Kulturgütern in der Ukraine ergriffen. Die Organisation beobachtet die Situation von Kunst- und Kulturschaffenden in der Ukraine und steht dazu im engen Austausch mit lokalen Netzwerken. Link zur UNESCO-Timeline.

Die UNESCO startet ein neues Programm zur Unterstützung geflüchteter Künstlerinnen aus der Ukraine. Im Rahmen von Künstlerinnenresidenzen sollen die Frauen gemeinsam mit ihren Kindern in ihrem Zufluchtsland betreut werden. Link zur Meldung.

Ukraine: Vermittlungsplattform des Goethe Institut 

An dieser Stelle wollen wir auf ein beispielhaftes Projekt unseres engen Partners des Goethe-Instituts hinweisen und Sie einladen diese Informationen weit zu streuen, um betroffene bestmöglich zu erreichen und zu unterstützen. Gemeinsam mit Artists at Risk bietet das Goethe Institut eine Vermittlungsplattform für Kunst- und Kulturschaffende aus der Ukraine. Artists at Risk ist eine internationale Organisation mit mehr als zehn Jahren Erfahrungen mit der Vermittlung von Unterstützungsangeboten an gefährdete Künstlerinnen und Künstler. Angebote können über die Seite www.goethe.de/ukraine-hilfe eingestellt werden. Zusätzlich ist die Bewerbung auf eine finanzielle Förderung von Angeboten in den Bereichen Unterkunfts-, Produktions- oder auch Betreuungskosten (inkl. Personal) möglich. Weitere Informationen zum Projekt finden Sie auf der Projektwebsite des Goethe-Instituts und über den Kontakt ukraine-hilfe@goethe.de.

Publikation: Weltkulturbericht 2022 erschienen

Die UNESCO-Weltberichte Kulturpolitik legen regelmäßig neue Trendanalysen und Daten zur Umsetzung der UNESCO-Konvention vor. Sie weisen auf erreichte Ziele und Fortschritte hin, decken Defizite auf und identifizieren Prioritäten und Handlungsfelder für die kommenden Jahre. Die neueste Ausgabe ist im Februar 2022 erschienen. Datengrundlage der diesjährigen Ausgabe sind 94 Staatenberichte, die von den Vertragsparteien eingereicht werden. Deutschland wird 2024 erneut einen Staatenbericht einreichen. Link zur Pressemitteilung und zum englischsprachigen Gesamtbericht.

Unter dem Titel „Politik für Kreativität neu|gestalten: Kultur als globales öffentliches Gut“ ist im Mai 2022 die deutschsprachige Kurzfassung der jüngsten Ausgabe des Weltkulturberichts erschienen. Diese stellten die UNESCO-Kommissionen Deutschlands, Luxemburgs, Österreichs und der Schweiz im Mai in einer Online-Veranstaltung vor. Regierungsvertreter aller vier Länder, darunter Kulturstaatsministerin Katja Keul, beteiligten sich mit inhaltlichen Beiträgen. Links zur Veranstaltung, zur Aufzeichnung der Online-Veranstaltung und zur deutschen Kurzfassung.
 
Deutsche UNESCO-Kommission e.V. 
Kontaktstelle 2005er UNESCO-Konvention „Vielfalt kultureller Ausdrucksformen“ 
Fachbereich Kultur, Kommunikation, Memory of the World

Martin-Luther-Allee 42
53175 Bonn, Germany
T +49 228 60497 110
F +49 228 60497 130
E kultur@unesco.de
 
Web www.unesco.de, www.bne-portal.de, www.kulturweit.de
Social twitter.com/unesco_de, instagram.com/unesco_de

 
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