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21.12.2022

*PRESSEMITTEILUNG vom Dachverband Tanz Deutschland | Berlin, 21.12.2022

Nachdem am 06.11.2022 die 3. Ausschreibungsrunde für neue Anträge abgeschlossen wurde, kam die Jury von tanz:digital zusammen, um die eingegangenen 107 Anträge zu beraten. In ihrer Sitzung am 15. Dezember 2022 empfahlen die Juror*innen Juliane Raschel, Jasmine Fan, Thomas Krupa, Tina Lorenz, Patrick Schimanski und Valeria Lampadova schließlich 22 Projekte zur Förderung. tanz:digital unterstützt die ausgewählten Projekte mit insgesamt rund 1 Million Euro.

Seit dem Start von tanz:digital vor einem Jahren konnten bundesweit 47 Projekte konzipiert und gefördert werden.
Statement der Jury:
„Das inhaltliche, ästhetische und technologische Spektrum der eingereichten Projekte ist als außerordentlich weitgefächert, interdisziplinär und innovativ zu beschreiben. Dies spricht für eine lebendige, offene und experimentierfreudige Tanzszene in Deutschland, die es Wert ist gefördert zu werden. Der Tanz spricht viele Sprachen, auch die der „Digitalen Welten.“ Nicht nur in den Metropolen des Landes, auch fernab von den Zentren im Austausch von Wissenschaft und Kunst, von Pädagogik und Digitalität, von Forschung und Jugendarbeit. Nicht zum Selbstzweck oder gänzlich unkritisch eingesetzte aktuellste technologische Errungenschaften dienen als Bereicherung und integrierter Bestandteil des künstlerischen Ausdrucks und versprechen eine Vielzahl bemerkenswerter und zukunftsweisender Arbeiten. Auf die bevorstehenden Aufführungen und Veröffentlichungen im Digitalen Raum können wir uns alle freuen.“ Patrick Schimanski

"Es ist erstaunlich, auf welch vielfältige Weise sich Tanz und Bewegung im digitalen Raum darstellen lässt! Die Pandemie hat zunächst gezwungenermaßen dazu beigetragen, dass sich die Tanzschaffenden mehr als sonst mit dem digitalen Raum beschäftigen mussten. In den letzten zwei Jahren wurden Potenziale ausgelotet, neue Partnerschaften zwischen Digital-Expert*innen und Tänzer*innen und Choreograf*innen sind entstanden, der partizipative und spielerische Ansatz digitaler Möglichkeiten fasziniert und lässt Raum für Experimente.

Die Projekte sind stark im hier und jetzt verankert und pulsieren damit brandaktuell an den Themen der Zeit. Besonders beschäftigt die Künstler*innen unter anderem der Umgang mit Kriegs- und Fluchterfahrung oder der Klimakrise und wie dadurch entstandene Traumata künstlerisch verarbeitet werden können. Zentral war auch die Frage nach dem Publikum und wie sich dessen Seh- und Rezeptionsgewohnheiten in den letzten Jahren in einer immer stärker digital stattfindenden Welt verändert haben. Ganz nah an der eigenen Tanzpraxis stellten sich viele Tanzschaffende die Frage, welchen Einfluss Künstliche Intelligenz auf eine künstlerische und kreative Arbeit haben kann und ob eine "Zusammenarbeit" auf Augenhöhe möglich ist. Eine wunderbare Eigenschaft des zeitgenössischen Tanzes ist es, sich mit anderen Disziplinen und Künsten zu verbünden und Partnerschaften einzugehen. Wenn sich Architektur, Musik und Studiengängen mit digitalen Schwerpunkten mit Tanzschaffenden kooperieren und somit neue Akzente im Bereich der tänzerischen darstellenden Künste setzen, dann ist das sehr bemerkenswert." Juliane Raschel

Die Auswahl der Jury zeigt das große Spektrum künstlerischer Fragestellung und Ansätze im Tanz – vom Ballett bis zum zeitgenössischen Tanz, von der Show bis zur verkörperten gesellschaftlichen Debatte. Im Rahmen der Projekte werden Streamings realisiert, Apps und Plattformen entwickelt, Virtuelle Räume geschaffen und physische Choreografien über Motion Capturing in digitale Formen überführt.

Das Programm tanz:digital will einen Anstoß geben für die weitergehende Auseinandersetzung mit der Präsenz im digitalen Raum. Denn die Fülle der digitalen Aufführungen während der Corona-Pandemie zeigt auch die kreativen Ansätze, wie künstlerische Projekte im digitalen Raum ihr Publikum erreichen können. Damit verbunden ist die Chance, andere Publikumsschichten zu erreichen und die Vielfalt des Tanzes ohne räumliche und zeitliche Begrenzung sichtbar zu machen. Im besten Falle werden Ensembles und Künstler*innen durch eine größere Sichtbarkeit darin gestärkt, ihre Projekte auch vor Ort als unmittelbare Erfahrung und gesellschaftliches Ereignis umzusetzen.

Begleitend zum Programm sind digitale Konferenzen und Workshops geplant.
Gefördert werden Projekte von Dmytro Grynov // Sono Choreographic Collective // Giacomo Corvaia und Enrico Paglialunga // Anna-Carolin Weber // Aaron Lang // MONKEY MIND PROJECT// Verein zur Förderung freier Theaterarbeit e.V. / Theater im Depot // Munich Dance Histoires // deBunt Film / Wiebke Pöpel // Howool Baek // Philipp Contag-Lada/ 7pc // Forsythe Productions // Tanzcompagnie Süderelbe // Elsa Artmann & Samuel Duvoisin // MS Schrittmacher // Küppers & Konsorten // Regina Rossi Tanzproduktionen // Company Christoph Winkler // PMD-ART Productions // MIRA // Hochschule Düsseldorf (in Zusammenarbeit mit Charlotte Triebus) // Diego Tortelli & Miria Wurm

tanz:digital ist Teil Programms NEUSTART KULTUR der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.

Alle Infos unter: www.dachverband-tanz.de/tanz-digital

 
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